Der Schlüssel zum Erfolg sind die Kontakte vor Ort – Regionalprojekt startet nach den Sommerferien:
Die eigenen Stärken kennenlernen, in der Gruppe arbeiten und Bewerbungsgespräche führen. Das und mehr erwartet die Teilnehmenden des Regionalprojektes ,Gemeinsam in Lahnau´, welches am Donnerstag, den 11. Juli 2024 im Gemeinschaftshaus Dorlar Interessierten vorgestellt wurde. Ehemalige Teilnehmende berichteten, Sozialdezernent, Bürgermeister und Jobcenter Mitarbeitende luden ein zur Teilnahme nach den Sommerferien. „Es ist uns ein besonderes Anliegen Menschen dabei zu helfen eine Arbeit zu finden“, begrüßte der Lahnauer Bürgermeister Christian Walendsius die Projekt-Interessierten. Walendsius hat selbst bis zum Antritt seines Bürgermeisteramtes, seit 1998 in der Bundesagentur für Arbeit und im Jobcenter, Menschen dabei begleitet ihren Weg in Arbeit und Gesellschaft zu finden.
Wohnortsnah, vielschichtig und nachhaltig; Das Projektkonzept des Kommunalen Jobcenters Lahn-Dill hat sich bewährt. Zum siebten mal wird es nun mit einer Partnerkommune durchgeführt, erklärte Sozialdezernent Stephan Aurand. Er bedankte sich bei der Gemeinde Lahnau für die Teilnahme und Bereitstellung der Liegenschaft. Aurand betonte die Qualität des regionalen Arbeitsmarkt-Projektes. Aus dem ersten Projekt seien mittlerweile 70% der Teilnehmenden in Arbeit. „Der Schlüssel zum Erfolg sind die Kontakte vor Ort und da haben Sie sehr große Unterstützung durch kompetente Mitarbeiter des Jobcenters, Arbeitgeber und die Gemeinde“, ermutigte Aurand.
Über vier Monate hinweg treffen sich arbeitssuchende Bürger*innen aus Lahnau im Dorlaer Gemeinschaftshaus. Zusammen mit Coaches des Kommunalen Jobcenters durchlaufen sie verschiedene Stationen, die sie beim Finden einer passenden Arbeitsstelle oder dem Weg dahin unterstützen. Dabei arbeiten die Teilnehmenden eng in der Gruppe zusammen und können aktiv mitgestalten, an welchen Themen sie arbeiten möchten. Ergebnisse des Projektes können eine neue Arbeitsstelle, eine Fortbildung oder auch eine klare Vision davon sein, was Sie tun möchten, erklärt Georg Weidmann, Projektkoordinator des Kommunalen Jobcenters Lahn-Dill. „Wir begleiten Sie in dem Projekt auf dem Weg dahin, wo Sie hinmöchten“, führt er weiter aus.
„Das Schöne an dem Projekt ist, dass es freiwillig ist. Man hat eine Gemeinschaft durch die Gruppe und die Woche Workshop hat mich gut weitergebracht“, berichtete Herr Bremer, ein ehemaliger Teilnehmer. Er betonte, dass der Ausbau der sozialen Netzwerke ihm dabei geholfen haben neue berufliche Perspektiven zu entwickeln. Die Teilnehmenden des letzten Projektes haben eine Whatsapp-Gruppe gegründet, in der sie in ihrer Freizeit Stellenangebote miteinander geteilt und sich zu verschiedenen Aktivitäten verabredet haben.
„Man kann in der Gruppe offener reden. Das Vertrauen ist über das Projekt hinweg anders geworden. Vorher war das Jobcenter eher mein Feindbild“, berichtet Frau Hoppe, die durch die Projektarbeit ein neues Berufsfeld für sich entdeckt hat und mithilfe einer Fortbildung des Jobcenters Betreuungsassistentin geworden ist.
Nach 4 Jahren sozialer Isolation wieder einen Tagesrhythmus und eine Aufgabe
„Ich stehe morgens um sieben Uhr auf und gehe zur WALI“, berichtet Herr Demici, der sich vor dem Projekt, durch die Corona-Pandemie und aus gesundheitlichen Gründen, komplett von der Außenwelt abgeschottet hatte. Er war anfangs dem Projekt gegenüber sehr skeptisch eingestellt. Nun saß er selbst auf der Bühne, um Interessierten von dem Projekt zu erzählen. „Die Simulation des Bewerbungsgespräches hat mir sehr gut gefallen. Ich bin über 60 Jahre und hab mich nie beworben. Ich habe meine Stellen immer über Kontakte bekommen. In dem Projekt habe ich neues Selbstbewusstsein entwickelt“, erläutert Demici. Er habe immer noch Kontakt mit der Gruppe und zudem neue Kontakte geknüpft.